Die Kleinbahnen in Westpommern einschließlich aller Schmalspurbahnen wurden in den Jahren 1894-1914 gebaut und ausgebaut.

Sie waren eine Art Ergänzung zum zuvor gebauten Schienennetz und eine vor allem kostengünstige Alternative zur Standardspurweite von 1435 mm.

Auf der Weltausstellung der Technik in Paris 1887 wurde das Konzept der Eisenbahn mit einer Spurweite von 600 mm präsentiert. Eine derartige Kleinbahn sollte auf kurzen Strecken gebaut werden und der neue Standard bot hierzu eine Reihe von Vorteilen an:

  1. Reduzierung des Energieverbrauchs,
  2. Verringerung der Anordnung von Horizontalkrümmungen,
  3. Erhöhung der Längsneigung der Gleise,
  4. Einfache Trassierung,
  5. Verringerung der Abmessungen und der Anzahl von Schwellen,
  6. geringere Anforderungen an straßentechnische Konstruktionen,
  7. leichtere Schienen.

Der damals vorgeschlagene Standard der Schmalspurbahnen wurde jedoch nicht pauschal angenommen. In Westpommern wurden zunächst 1000 und 750 mm breite Strecken gebaut, die erst 1953 zu einem gemeinsamen Netz von 1000 mm-Spurweite verbunden wurden.

Aufteilung der Eisenbahngebäude

Unabhängig von der Streckenspurweite wurden mit dem Bau der Bahnen die mit diesen eng verbundenen Gebäude und Ingenieurbauwerke errichtet, die unter dem Begriff Bahnanlagen gefasst werden.  

Bahnanlagen wurden entsprechend ihrer Bestimmung in folgende Gruppen unterteilt:

  1. Anlagen für den Verkehr und Betrieb von Eisenbahnen,
  2. Verwaltungsanlagen der Eisenbahndirektion,
  3. Wohn- und Sozialanlagen für Eisenbahnangestellte. 

Zu den Anlagen für den Verkehr und Betrieb von Eisenbahnen zählen:

  • Bahnhöfe und Einrichtungen, die direkt mit diesen verbunden sind, d. h. Bahnsteige samt Überdachung sowie Tunnel und Brücken, die die Bahnsteige mit dem Bahnhof verbinden; 
  • Blockstellen und Stellwerke,
  • Lager und Laderäume für beförderte Güter,
  • Lokomotivbetriebswerke und vor allem Dampflokomotivschuppen, Motorlokomotivhallen, Elektrolokomotivhallen,
  • Bahnbetriebswagenwerke  samt den Einrichtungen zur Reinigung und Desinfektion  von rollendem Material,
  • Reparaturwerkstätten,
  • Bunker und Brennstofflager,
  • Wassertürme  und Wasserversorgungsanlagen, 
  • Unterwerke und Anlagen für Elektrotraktion,  
  • Werkstätten  und Garagen zur Innstandhaltung der Gleise.

Die Einteilung kann auch aus der Lage der Anlagen resultieren:

  • Bahnhofsgebäude, die für den technischen Betrieb der Eisenbahn erforderlich sind, entweder direkt auf dem Bahnhofgelände oder in direktem Zusammenhang mit den Bahnhofsvorrichtungen oder Bahnhofsgleisen, 
  • Anlagen der freien Strecke, die für den Zugverkehr (z.B. Blockstellen) und für die Instandhaltung des Oberbaus (z.B. „Gleishäuser“) erforderlich sind, 
  • Deckungsstellen (z.B. bei Brücken und Tunneln).

Zu den Verwaltungsbauten der Eisenbahnverwaltung zählten:

  • Bürobauten der Eisenbahndirektion,
  • Bürobauten  der Eisenbahnfilialen,
  • Bürobauten  der Vorsteher, Bahnwärter, Schrankenwärter, Brückenwärter usw.

Zu den Bahnanlagen zählten auch Wohn- und Sozialgebäude für Eisenbahner:

  • Nachtunterkünfte für Schaffner- und Lokomotivpersonal, 
  • Wohnhäuser für Eisenbahner, Siedlungskolonien und Eisenbahnsiedlungen, 
  • Krankenhäuser, Ambulanzen, Bahnambulanzen, 
  • Ferienhäuser und Sanatorien für Eisenbahnangestellte. 

Die so umrissene Einteilung nahm Bezug in vollem Umfang auf die Staatsbahnen, deren Netz und damit die Anzahl der Mitarbeiter und deren Bedürfnisse schnell wuchsen. Hierbei fand die Spurweite der Gleise keine Berücksichtigung. Aber auch in diesem Aspekt hat man eine Verringerung von Flächenvolumen und Kubatur der Anlagen beim Bau und Betrieb der Schmalspurbahnen festgestellt.  

Entwicklung der Saatziger Kleinbahn

Szadzka (Stargardzka) Kolej Dojazdowa (Saatziger Kleinbahn) wurde 1895 als eine in Meterspur angelegte Bahn in Betrieb genommen und bestand aus drei Bahnstrecken:

Strecke Stargard Wąskotorowy–Stara Dąbrowa–Dobra Nowogardzka
km polnische Bezeichnung deutsche Bezeichnung  Eröffnung Stilllegung
0,0 Stargard Wąskotorowy Stargard (Pommern) Ldb. 14.01.1895 10.06.2001
5,1 Żarowo Saarow (b. Stargard) 14.01.1895 10.06.2001
5,9 Lubowo Wąskotorowe Lübow (b. Stargard) 14.01.1895 10.06.2001
8,3 Małkowiny Mulkenthin 14.01.1895 10.06.2001
12,3 Storkówko Pom. Storkow (Kr. Saatzig) 14.01.1895 10.06.2001
14,4 Łęczyca Pom. Lenz 14.01.1895 10.06.2001
18,1
0,0
Stara Dąbrowa Alt Damerow 14.01.1895 10.06.2001
3,5 Białuń Wąskotorowy Müggenhall (Kr. Saatzig) 12.05.1895 10.06.2001
5,7 Chlebówko Sassenhagen 12.05.1895 10.06.2001
9,1 Chlebowo Wąskotorowe Sassenburg 12.05.1895 10.06.2001
14,0 Kania Wąskotorowa Kannenberg 12.05.1895 10.06.2001
19,3 Dobropole Wąskotorowe Breitenfelde 1.11.1895 10.06.2001
21,7 Zapłocie Hospital Vorweck 1.11.1895 10.06.2001
24,0 Dobra
Nowogardzkie
Daber
(Kr. Naugard) Süd
1.11.1895 10.06.2001
Strecke Stara Dąbrowa – Kozy Pom. – Drawsko Pom. Wąsk.
km polnische Bezeichnung deutsche Bezeichnung  Eröffnung Stilllegung
0,0 Stara Dąbrowa Alt Damerow 14.01.1895 10.06.2001
2,9 Nowa Dąbrowa Wieś Neu Damerow Dorf 14.01.1895 1.06.1996
3,8 Nowa Dąbrowa Neu Damerow 14.01.1895 1.06.1996
4,8 Krzywnica Uchtenhagen A 14.01.1895 1.06.1996
5,8 Kępy Uchtenhagen B 14.01.1895 1.06.1996
10,1 Trąbki Wąskotorowe Trampke Ldb. 14.01.1895 1.06.1996
12,9 Marianowo Marienfließ 14.01.1895 1.06.1996
15,8 Wiechowo Büche 14.01.1895 1.06.1996
20,1 Mosina Pom. Mössin 14.01.1895 1.06.1996
24,5 Kępno Pom. Kempendorf 14.01.1895 1.06.1996
29,4
0,0
Kozy Pom. Kashagen 14.01.1895 1.06.1996
2,4 Biała Ińska Ball 14.01.1895 1.06.1996
5,7 Linówko Klein Lienichen 14.01.1895 1.06.1996
11,9 Ińsko Nörenberg 14.01.1895 1.06.1996
18,3 Studnica Grassee 12.05.1895 1964
20,1 Chworstno Quost 1.10.1897 1964
23,0 Ziemsko Zamzow 1.10.1897 1964
27,6 Woliczno Golz 1.10.1897 1964
30,7 Jankowo Pom. Wąskotorowe Janikow Ldb. 1.10.1897 1964
33,2 Drawsko Pom. Wąskotorowe Dramburg Ldb. 15.11.1910 1964
Strecke Kozy Pom. – Poźrzadło Dwór
km polnische Bezeichnung deutsche Bezeichnung  Eröffnung Stilllegung
0,0 Kozy Pom. Kashagen 20.08.1896 1.06.1996
2,88 Dobrzany Jacobshagen 20.08.1896 1.06.1996
5,22 Inica Ihnathal 20.08.1896 1948
7,6 Dolice Wąskotorowe Konstantinopel 20.08.1896 1948
10,71 Bytowo Wąskotorowe Butow 20.08.1896 1948
12,2 Zdbino (ładownia) Stabenow 20.08.1896 1948
14,7 Sulibórz Groß Silber 20.08.1896 1948
17,74 Poźrzadło Wieś Klein Spiegel Dorf 20.08.1896 1948
19,63 Poźrzadło Dwór Klein Spiegel Gut 20.08.1896 1948

Die Gesamtlänge der gebauten Strecken betrug 124,33 km, innerhalb welcher es 8 Stationen und 32 Haltestellen gab. Stargard Wąskotorowy, Drawsko Pom. und Poźrzadło Dwór waren Endstationen, Stara Dąbrowa und Kozy Pomorskie – Trennungsstationen, hingegen  Dobra Nowogardzkie, Trąbki, Dobrzany und Jankowo Pom. – Zwischenstationen. Die Station Dobra Nowogardzkie war eine Gemeinschaftsstation sowohl der Saatziger als auch der Regenwalder Kleinbahn. Von 1913 bis 1945 funktionierte sie auch in unmittelbarer Nähe der Normalspurstation Dobra Nowogardzkie Południowe, welche auch Endstation der Nowogardzka Kolej Powiatowa (Naugarder Kleinbahnen) war. Stargard, Trąbki und Jankowo Pom. waren Berührungsstationen mit den Staatsbahnen. Die Haltestellen erfüllten in den meisten Fällen die Funktion der Ausweich- und Ladestellen.

Stargard Ldb.-Schmalspurstation

Stargard Wąskotorowy (Stargard Ldb.) war die größte Station der Saatziger Kleinbahn,   die alle grundlegenden Einrichtungen beheimatete, welche einen reibungslosen Beförderungsbetrieb ermöglichten. Bahnhofsanlagen aus dem Jahr 1895, d.h. das Bahnhofsgebäude mit Warenlager und zweigleisigem Lokomotivbetriebswerk sind bis heute erhalten geblieben. Die Gleisanordnung des Kleinbahnhofs ist durch die erhebliche Entfernung (ca. 2 km) vom Staatsbahnhof bedingt. Beide Stationen waren durch ein Verbindungsgleis von 1435 mm vernetzt. Das Schienensystem des Kleinbahnhofs war mit einem Dreischienengleis von 1000/1435 mm versehen und zur Umladestelle führten die Gleise beider Spurbreiten. Eine beidseitige Kopf- und Seitenrampe ermöglichte die Bedienung beider Spurbreiten. Bis heute ist ein Straßenkommunikationssystem erhalten, das an die Bedürfnisse der Schmalspurbahn angepasst ist.

Die Station Stargard hatte ein umfangreiches Netz von Anschlussgleisen. Im Jahr 1902 waren zwei Anschlussgleise in Betrieb: Karów Młyn (398 m) und Magazyn Zbożowy Zaopatrzenia Rolniczego (deutsch: Getreidelager landwirtschaftlicher Versorgung) (100 m). Ein Jahr später wurde ein Anschlussgleis zum Schlachthof errichtet und 1905 in die Städtische Gasanstalt. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde 1915 ein Anschlussgleis zur Militärgarnison in Betrieb genommen. Eine weitere Anschlussbahn wurde 1936 zum Związek Zaopatrzenia Rolniczego (deutsch: Verband der Agrarversorgung) geführt. Alle Schmalspuranschlussbahnen waren dreischienig (1000/1435 mm) angelegt. 

1900 wurde im Kleinbahnhofbereich eine kleine mechanische Werkstatt eröffnet. In den folgenden Jahren wurde die Werkstatt zwecks der Instandsetzung von Kleinbahnfahrzeugen sowohl in Schmal- als auch in Regelspur ausgebaut. In Stargard gab es zwar das staatliche Eisenbahnausbesserungswerk, das anfänglich Dienstleistungen auch für andere Eisenbahnen erbrachte, im Laufe der Zeit jedoch immer häufiger diese Leistungen verwehrte.

In der Nähe von Stargard gab es mehrere Kleinbahnen. Dies waren u.a. Eisenbahnen des miteinander verbundenen Schmalspurbahnnetzes – Saatziger, Greifenberger, Kolberger und Regenwalder Kleinbahn und der nahegelegenen Normalspurbahnen – Naugarder, Pyritzer, Greifenhagener, Randower Kleinbahnen. Diese stellten ebenso Räumlichkeiten für die großen Werkstätten zur Verfügung. Sechs Gleise wurden in die Hauptwerkstatthalle geführt. Die Instandsetzungsstände und die Zufahrtsgleise waren mit dem erforderlichen Dreischienengleis von 1000/1435 mm versehen.

Ab 1945 erfüllten die Werkstätten weiterhin ihre Funktion. Die Schmalspurfahrzeuge wurden hier bis Ende der 1960er Jahre instandgesetzt.  Zu dieser Zeit kam es auch im Rahmen der PKP zu einem Branchenwechsel und die Werkstätten wurden den Instandhaltungszwecken des von der Bahn unterhaltenen Kraftfahrzeugparks angepasst. Die Instandhaltung und -setzung von Schmalspurfahrzeugen wurden großenteils vom Lokomotivbetriebswerk  in Resko übernommen.

Daber (Kr. Naugard) Süd.-Schmalspurstation 

Die Station Dobra Nowogardzkie (Daber (Kr. Naugard) Süd.) wurde am 1. November 1895 als Endstation der Strecke von Stara Dąbrowa (Alt Damerow), einer Abzweigung der Linie Stargard-Ińsko, am 14. Januar desselben Jahres eingeweiht, in Betrieb genommen. Am 26. Juli 1896 war sie auch die Endstation der Regenwalder Kleinbahn. Daraufhin wurde sie auch zu einer typischen Zwischenstation. Im Jahr 1902 wurde eine Normalspurstrecke der Naugarder Kleinbahn zur Stadt Dobra Nowogardzka (Daber (Kr. Naugard) geführt, jedoch bis zu der 2 km entfernten Station Dobra Nowogardzkie Północne Daber (Kr. Naugard) Nord). Dieser Zustand dauerte bis 1913 an, als die Linie in unmittelbare Nähe des Schmalspurbahnhofs der Saatziger Kleinbahn verlängert wurde.

Der auf diese Art und Weise entstandene Eisenbahnknotenpunkt übte auch einen Einfluss auf die Bedeutsamkeit des Bahnhofs aus. Ein großes Bahnhofsgebäude mit einem Lagerhaus, ausgestattet mit einer Rampe und einem angrenzenden Abtritt, wurde 1895 erbaut. Das Fahrdienstleitergebäude als Anbau wurde zu einem späteren Zeitpunkt errichtet, ebenso der Wasserturm, das Lokomotivbetriebswerk und die Werkstattgebäude sowie ein kleines Bahnhofsgebäude der Normalspurbahn. 

Nach 1945 wurde die Normalspurbahn, die ihre Fahrt in Dobra Nowogardzka endete, nicht wieder aufgebaut. Es gab nur ein Schmalspurbahnhof mit Verbindungen nach Resko (bis 1959), nach Łobez (bis 1991) und nach Stargard (bis 2001). Hier auch wurde eine der letzten bedeutenden Schmalspurbahn-Investitionen in Westpommern errichtet. Um die Wende der 80er und 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde eine moderne Halle des Lokomotivbetriebswerks errichtet, die die umfassenden technischen Instandhaltungsarbeiten des aus Rumänien importierten neuen Rollmaterials übernahm. Die Halle wurde nur 10 Jahre lang benutzt, bis zum Ende des Schmalspurbahnbetriebs unter dem Banner der polnischen Bahngesellschaft PKP, d.h. bis zum 10. Juni 2001, als der Verkehr auf der Linie Stargard-Dobra Nowogardzkie endgültig eingestellt wurde. 

In dem Bahngebäudekomplex blieben bis auf den heutigen Tag das stilvolle Stationsgebäude mit dem Lagerhaus, mehreren Werkstattgebäuden und einem Wasserturm samt Nebengebäuden erhalten. Der Abtritt und der zweigleisige Lokschuppen wurden erst vor wenigen Jahren abgebaut. Trotz der Eintragung in das Denkmalschutzregister verfallen alle historischen Gebäude. Auch der neue Lokomotivschuppen fand keine Anwendung.

Nörenberg-Schmalspurstation

Die Station Ińsko (Nörenberg) war die Endstation der ersten Strecke der Saatziger Kleinbahn, die am 14. Januar 1895 in Betrieb genommen wurde. Bereits vier Monate später, am 12. Mai 1895, wurde diese zur Zwischenstation, als der Abschnitt nach Studnica errichtet wurde. Ein weiterer Streckenabschnitt Studnica–Jankowo Pomorskie wurde am 1. Oktober 1897 eröffnet.

Am Bahnhof befand sich ein Bahnhofsgebäude mit Lagerhalle, Rampe und den angebauten Abtritten. Das Entladen der Waren erfolgte vom Ladegleis auf die Lagerrampe oder auf den Ladeplatz auf beiden Seiten des Bahnhofsgebäudes. Separat gab es auch einen Lagerplatz. 1922 wurde eine Anschlussbahn zum  Kalkwerk angelegt.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Gleisanlage befanden sich ein Lokschuppen (bestehend zunächst aus zwei Lokomotivständen, 1928 dann auf drei Stände erweitert), ein Brennstofflager und ein unterirdisches Öllager. 1938 gab es auch eine Halle für die Wartung der Triebwagen.

Dramburg Ldb., Janikow Ldb. und Trampke Ldb.

Die letzte, am 15. November 1910 eröffnete Endstation der Saatziger Kleinbahn war Drawsko Pomorskie Wąskotorowe (Dramburg Ldb.). Die Station beheimatete ein Bahnhofsgebäude, eine Seitenkopframpe, einen Lagerplatz, einen Verladeplatz und ein kleines Lokomotivbetriebswerk mit einem anliegenden Brennstoffverschlag. Der Personenverkehr wurde bis 1955 durchgeführt. Der Bahnhof samt der gesamten Strecke nach Ińsko wurde 1964 sillgelegt. Nur das Bahnhofsgebäude blieb erhalten und wird immer noch zu Wohnzwecken genutzt. Auf der Strecke zwischen Drawsko und Jankowo gibt es einen Radweg. Es sind keine anderen Objekte erhalten.

Von 1897 bis 1910 war die Station Jankowo Pomorskie Wąskotorowe (Janikow Ldb.) die Endstation der Linie. Diese war weniger als 3 km von Drawsko entfernt. Die Station beherbergte kein Bahnhofsgebäude. In der Praxis war dies eine Ladestelle mit abgesondertem Lagerplatz, Be- und Entladeplatz sowie einem eingerichteten Lagerschuppen. Ab 1902 zweigte hier eine Anschlussbahn zur nahegelegenen Stärkefabrik ab. In die Nähe der Gleislage des Regelspurbahnhofs Jankowo Pomorskie (Janikow Ldb.) wurde ein paralleles Schmalspurgleis zu Verladezwecken geführt. In der Nähe kreuzte die Schmalspurbahn schienengleich mit der staatlichen Normalspurbahn. 

Eine ähnliche ihrem Wesen nach Zwischenstation der Saatziger Kleinbahn war Trąbki Wąskotorowe (Trampke Ldb.), die sich in der Nähe der Kreuzung der Schmalspurbahn mit der nationalen Normalspurbahn der Station Trąbki (Trampke) befand. Es handelte sich hierbei um Berührungsstationen, wo wechselseitiger Verladevorgänge gegeben waren. Die Station Trąbki Wąskotorowe beheimatete ein Bahnhofsgebäude, eine Seitenkopframpe samt Lagerhaus sowie einer zum Kalkwerk führenden Anschlussbahn. Sie war bis 1996 in Betrieb, bis die Strecke Stara Dąbrowa–Ińsko sillgelegt wurde bei gleichzeitigem Abbau der schienengleichen Kreuzung von Gleisen beider Spurweiten. 

Kashagen und Alt Damerow

Im Netz der Saatziger Kleinbahn  funktionierten zwei Trennungsstationen.  

Die Trennungsstation Kozy Pomorskie (Kashagen) lag zwischen Ińsko, Trąbki und Poźrzadło und ermöglichte den Dreirichtungsverkehr. Das Schienensystem der Station wurde auf der Dreieckbasis angelegt, in dessen Mitte sich ein Bahnhofsgebäude,  ein Nebengebäude sowie Einrichtungen der  Streckenerhaltung samt Draisinenschuppen aus Wellblech befanden. Die Ausweich- und die anliegende Verladestelle befanden sich in Richtung  Stargard–Drawsko. 

In einer Entfernung von 2,88 km vom Bahnhof Kozy Pomorskie befand sich eine weitere Zwischenstation Dobrzany (Jakobshagen), in die Personenzüge von Stargard nach Ińsko einfuhren. Dank der dreieckigen Streckenführung in Kozy Pomorskie erfolgte der Richtungswechsel nur in Dobrzany. Auf dem Streckenabschnitt von Dobrzany nach Poźrzadło Dwór (Klein Spiegel Gut) fand nach 1945 nur noch Güterverkehr statt. Dieser wurden um 1968 eingestellt.  

Die Trennungsstation Stara Dąbrowa (Alt Damerow) befand sich auf der Gabelung der Strecken von Stargard nach Dobra Nowogardzka und Kozy Pomorskie. Es gibt bis heute ein Wohngebäude aus dem Jahr 1895 mit Nebengebäuden, das die Funktion des ersten Bahnhofsgebäudes erfüllt, sowie ein späteres Verwaltungsgebäude, das nach 1948 die Funktionen des Bahnhofsgebäudes übernahm, jetzt auch ein Wohngebäude. Der Bahnhofsladeplatz befand sich zwischen den beiden Gebäuden. 

Haltestellen

Viel bescheidener hinsichtlich der Bebauung zeigten sich die Haltestellen, die gleichzeitig auch eine Funktion von Ausweich- und Verladestellen erfüllten. Ihre Ausrüstung hing von den Bedürfnissen der Passagiere sowie der Belade- und Entladevorgänge der beförderten Güter ab. 

Die meisten waren inklusive Bahnsteigüberdachung gebaut. Bis heute sind die Überreste zweier Arten von Bahnsteigdächern, der aus Wellblech und der gemauerten Bahnsteigdächer, erhalten geblieben.

An einer der Haltestellen in Zapłocie (Hospital Vorweck) wurde sogar eine komplette Bahnsteigüberdachung als Selbsttragkonstruktion aus Wellblech, die in späteren Jahren mittels Betonfundament gesichert wurde. Das Objekt befindet sich in gutem Zustand und steht an seinem ursprünglichen Ort. Dies ist ein Einzelphänomen im gesamten Netz der Westpommerschen Kleinbahnen. Ähnliche Bahnsteigüberdachungen gab es auch in Marianowo i Krzywnica. Es gibt aber keine Spur deren Existenz mehr.  Ein paar Objekte dieses Typs befinden sich noch an verschiedenen Orten, u.a. in Kozy Pomorskie, Resko, Golczewo Pomorskie und Gryfice. Ihr Weiterbestehen haben sie jedoch allein dem Umstand zu verdanken, dass sie heute noch als Wirtschaftsräume oder Gartenlauben genutzt werden. 

In einem viel schlechteren Zustand befinden sich die Reste der gemauerten Bahnsteigüberdachungen. Nirgends gibt es ein ganzheitliches Exemplar mehr. Das einzige, was übrig blieb, z.B. in Dobropol (Breitenfelde), sind vorstehende Fragmente von weißen Ziegelmauern, teilweise verputzt, von Büschen verschiedener Größe und üppigem Gras bewachsen. An anderen Haltestellen wie Wiechowo, Mosina Pomorska, Linówko, Łęczyca Pomorska, Storkówko Pomorskie, Małkowiny, Żarowo, wo auch ähnliche Überdachungen gemauert wurden, gibt es nicht einmal andeutungsweise Spuren derart. 

Es ist auch wenig übrig geblieben von  Bahnsteigen, Rampen, Ladeplätzen, Zufahrten.  Unbeaufsichtigt verfallen sie. Auf der Strecke Stargard–Dobra Nowogardzka verblieben an den meisten Eisenbahnübergängen über Ortsstraßen undemontierte Schienen, über die häufig einfach Asphalt gegossen wurde. Einige Kilometer von Dobra Nowogardzka entfernt befindet sich ein vollständig markiertes Fragment einer Eisenbahnüberführung über einen Feldweg, der eine Ortsstraße auf dem Streckenabschnitt Dobra–Mieszewo erreicht. 

Zukunft

Strecken der Saatziger Kleinbahn samt Stationen Stargard Wąskotorowy, Dobra Nowogardzkie und Ińsko wurden in das Denkmalschutzregister des Woiwodschaftsamtes für Denkmalpflege in Stettin unter der Nummer A-111 am 21. Dezember 2002 eingetragen. Die örtlichen Behörden haben jedoch kein Interesse an der Erhaltung von zumindest Teilen dieser Schmalspurbahn.  Die Idee, die Strecke zur historischen Brücke in Żarów samt der Werkstatt der Eisenbahnschule aufrechtzuerhalten, wurde nicht weiterverfolgt. Die restlichen Gleise wurden weitgehend demontiert oder gestohlen. Der Gebäudekomplex der Station Dobra Nowogardzkie verkümmert, da kein kommerzieller Gastgeber gefunden wurde. In Stargard werden die verbliebenen Gebäude zum Teil als Wohnungen und zum Teil für kommerzielle Zwecke von lokalen Unternehmern genutzt. 

Einmalig vor diesem Hintergrund ist die Situation in Ińsko, wo eine die örtliche Traditionen pflegende Gruppe Ortsansässigen, die Kapelle in der Nähe des Bahnhofs im Jahr 2017 als Erinnerungsmaßnahme an Kleinbahn und deren Symbolik renoviert hat und dann im Jahr 2018 in den Räumlichkeiten des ehemaligen Bahnhofs einen Erinnerungsraum organisierte und zur Verfügung stellte. Dort hat man zahlreiche Exponate und Erinnerungsstücke an die über 101 Jahre in Ińsko existierenden Schmalspurbahnen gesammelt. Dem Verein der Eisenbahnfreunde SEMAFOR aus Ińsko muss man zu der Entschlossenheit und der Wirksamkeit der bislang durchgeführten Maßnahmen  beglückwünschen.